Hier kräht der Krah: Echte Männer sind rechts, Frauen sind schlank

Die Knalltüte Maximilian Krah, ultrarechter Trump-Verschnitt, Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, Freund der Taliban und des Rassisten Steve Bannon, Anhänger der Aluhut-Umvolkungs-Ideologie, auch „Schampus-Max“ genannt, kämpft um sein politisches Überleben. Es läuft gerade nicht so gut für ihn, wegen der Spionage-Vorwürfe gegen seinen Mitarbeiter Jian G. Hat er nicht gewusst, sagt der Max. Das mit der Spionage. Den verhafteten Mitarbeiter hat er entlassen. Aber die AfD-Führung Weidel / Chrupalla traut sich nicht, Krah zu entlassen. Sie hält an ihrem Spitzenkandidaten für die Europawahl fest. Offenbar hat man Schiss vor Götz Kubitschek, dem rechtextremen Chefideologen der Neuen Rechten, der seine schützende Hand über Krah hält.

Mal sehen, wie lange sich Krah noch halten kann! Wäre eigentlich schade, wenn er von der politischen Bühne verschwände. Männer seines Schlages braucht das Land. Echte Männer, die rechts sind und für die Frauen schlank zu sein haben. „Feministinnen sind alle hässlich und grässlich“, so Krah beim politischen Aschermittwoch. Also Mädels: Schminkt euch ab, zieht euer Dirndl an, unterstützt eure Männer, kriegt Kinder, wählt AfD und katapultiert euch zurück ins Mittelalter! Oder wollt ihr etwa alle moderne „befreite“ Feministinnen sein – ungepflegt und mit schlechtem Lebenswandel?

Das Frauenbild der AfD …


Nie wieder ist jetzt! Eine Ansprache

Seit Januar 2024 finden im ganzen Land Demonstrationen gegen die rechtsextreme, rassistische und menschenverachtende Ideologie und Politik derAfD und ihr nahestehende Gruppierungen statt. So auch heute, am 24. März, in meiner Heimatregion, dem Hexental bei Freiburg. Die Veranstalter der Kundgebung „Nie wieder ist jetzt! Demokratie und Vielfalt erhalten!“ hatten mich um einen Redebeitrag gebeten. Hier das Manuskript der Rede (im gesprochenen Text wurde einzelne Passagen gekürzt):

Liebe Freundinnen und Freunde: Es ist an der Zeit! So heißt ein Lied von Hannes Wader, vielleicht kennt ihr es. Es ist ein Antikriegslied, und es ist heute wieder sehr aktuell – leider. Das Lied endet mit den Zeilen: Doch längst finden sich mehr und mehr Menschen bereit, diesen Krieg zu verhindern, es ist an der Zeit.

Heute ist es an der Zeit, gegen die braune Gefahr, gegen die Bedrohung durch den Rechtsextremismus aufzustehen. Die Bedrohung von rechts ist keine abstrakte Gefahr, sondern sie ist sehr real! In ganz Deutschland und in Europa beobachten wir ein Erstarken rechtsextremer Gruppierungen und faschistischer Tendenzen.

Ich bin den Organisatoren dieser Kundgebung und allen Unterstützerorganisationen dankbar, dass wir uns heute hier in Au für eine offene, tolerante, vielfältige und demokratische Gesellschaft versammeln können.

Es ist ermutigend, dass so viele Menschen, dass auch wir hier im Hexental wachsam sind und uns wehren, dass wir unsere Demokratie verteidigen. Wir – das ist jede und jeder Einzelne von uns, das ist die Zivilgesellschaft, das sind Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Vereine – wir alle fühlen uns verbunden mit mehr als drei Millionen Menschen, die seit Anfang Januar gegen die AfD und gegen Rechtsextremismus auf die Straßen gegangen sind – in über 900 Orten in ganz Deutschland.

Vielleicht geht es euch so wie mir: Ich laufe ungern hinter Bannern her und rufe ungern Parolen, die andere für mich formuliert haben. Unser Protest, unsere Sorge über die politischen Entwicklungen lassen sich nicht auf simple Parolen reduzieren. Es geht auch nicht darum, pauschal gegen Rechts zu protestieren, wie manche uns vorwerfen. Nein, es geht darum, auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die vom Rechtsextremismus ausgehen! Deshalb ist es notwendig, dass wir uns zu Wort melden und nicht den Brunnenvergiftern und Feinden der Demokratie das Feld überlassen!

Wenn wir uns im schönen Hexental umschauen, dann scheint die braue Gefahr weit weg zu sein: In Thüringen oder Sachsen, in Berlin oder Stuttgart, ja sogar in Freiburg, aber doch nicht bei uns? Liebe Leute: Machen wir uns nichts vor: Auch unsere beschaulichen Kommunen sind nicht immun gegen rechtes Gedankengut! Auch für uns gilt: Wehret den Anfängen! NIE WIEDER IST JETZT!

Der AfD schaden die Proteste nicht wirklich. Ihre Zustimmungswerte sind zwar zuletzt leicht gesunken. Aber die braune Gefahr ist nicht gebannt, im Gegenteil. Im schlimmsten Fall gelingt es der AfD, auf Länderebene Regierungsverantwortung zu übernehmen – und das ist längst kein völlig unrealistisches Szenario mehr – in Thüringen, Sachsen und Brandenburg werden sie bei den Landtagswahlen dieses Jahr zur stärksten Kraft werden.

Diese Partei vertritt eine rechtsextreme Ideologie und Politik – und das völlig offen und ungeschminkt! Es ist daher eine Verharmlosung, wenn die AfD als rechtspopulistisch bezeichnet wird. Nein, die AfD ist nicht rechtspopulistisch. Sie ist nicht bürgerlich. Sie ist rechtsextrem, rassistisch und menschenverachtend. Sie ist gefährlich, weil für die AfD die Würde des Menschen antastbar ist! Nicht-Deutsche, Behinderte, Ausländer, Queere, Andersgläubige – sie alle sollen nach den Vorstellungen der AfD verschwinden, ausgeschlossen werden, wenn es sein muss, gewaltsam deportiert werden. Das hatten schon mal, das wollen wir nicht wieder! NIE WIEDER IST JETZT!

In der Badischen Zeitung lese ich, dass die Freiburger AfD sich darüber beklagt, das gesellschaftliche Klima sei durch linke Propaganda und Falschinformationen vergiftet. Was für eine groteske Verdrehung der Tatsachen! Vielleicht sollte man die Freiburger AfD daran erinnern, was führende Köpfe ihrer Partei an hetzerischen und vergifteten Parolen verbreiten: 

Maximilian Krah, genannt „Shampus-Max“, der gegen Flüchtlinge hetzt und der selbst bei der AfD als Rechtsaußen gilt und der vor allem auf TikTok seine homophoben Thesen verbreitet, und erklärt, dass Frauen an den Herd gehören und Kinder kriegen sollen, Beatrix von Storch, die den Einsatz von Schuss-waffen gegen Geflüchtete forderte, Alexander „Vogelschiss“ Gauland, der stolz ist auf die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen, Jens Maier, der den Massenmord des norwegischen Rechtsterroristen Anders Breivik rechtfertigt, und der lupenreine Faschist und Möchtegern Adolf Björn Höcke, der offen auf eine am Nationalsozialismus orientierte Gewaltherr-schaft zielt und von einem großangelegten „Remigrationsprojekt“ träumt, bei dem man nicht um „wohltemperierte Grausamkeit“ herumkommen würde …

Es besteht kein Zweifel daran, was uns droht, wenn die AfD das Sagen hat: Einschränkung der Pressefreiheit und Kontrolle der Medien, Maßnahmen gegen Geflüchtete, Ausgrenzung und Verfolgung von Andersdenkenden, Besetzung von Spitzenpositionen in den Behörden mit eigenen Leuten, Beschränkung des Verfassungsschutzes, Aufhebung von Maßnahmen für den Klima- und Umweltschutz, Streichung der Förderungen für zivilgesellschaftliche Initiativen, usw.

Liebe Freundinnen und Freunde: Niemand soll später sagen, wir hätten nicht gewusst, was diese Partei plant.

Es wäre aber zu einfach, das, was wir heute erleben, als Blaupause des Dritten Reiches zu verstehen, auch wenn Äußerungen der Rechtsextremen so klingen. „Es ist ein neuer Hass, es ist eine neue Hetze, eine neue Niedertracht und ein neues, immer noch gleichfalls dummes, ungebildetes, unaufgeklärtes Böses“ (Claus Eurich). Deshalb bin ich vorsichtig mit dem Nazi-Vergleich.

Es gibt noch etwas, das uns Sorgen machen sollte: Es ist ja nicht allein die von der AfD offen vertretene rechtsextremistische Ideologie. Wir sehen eine Diskursverschiebung nach rechts auch bei Parteien, die sich zum demokratischen Spektrum zählen, die aber zunehmend rechte Positionen übernehmen – und das nicht nur beim politischen Aschermittwoch. Ich meine damit zum Beispiel die Verschärfung der Migrations- und Asylpolitik, ich meine die Legende vom massenhaften Sozialmissbrauch, womit Vorurteile gegen Bürgergeldempfänger geschürt werden, ich meine die grassierende Kriegsrhetorik, die unser Land und damit uns alle kriegstauglich machen soll. 

Seien wir ehrlich: Wie anfällig sind wir, auch ohne AfD-Anhänger zu sein, wenn es um unsere eigenen materiellen Besitzstände geht? Wenn unser Wohlstand und unser Lebensstandard in Frage gestellt sind? Wie steht es mit unserer Willkommenskultur für Geflüchtete, wenn wir dafür materielle Abstriche in Kauf nehmen müssen? Wie stabil oder wie gefährdet ist der zivilisatorische Konsens, der uns davor bewahrt, Hass, Missgunst und Neid auf angebliche Sündenböcke zu richten, auf Migranten, Juden, alte weiße Männer, Lesben, Schwule, Bisexuelle, Klimasünder?

Liebe Freundinnen und Freunde: Demonstrieren ist gut, reicht aber nicht. Es reicht nicht, einmal zur Demo zu gehen und ein Schild hochzuhalten Es braucht einen langen Atem und kontinuierlichen Widerstand, um den braunen Sumpf trockenzulegen. Diese Ideologie darf sich nicht durchsetzen. Wir müssen als Demokratinnen und Demokraten dagegenhalten. Zeigen wir klare Kante und Zivilcourage, in den Betrieben, in der Schule, im Verein, in der Glaubensgemeinschaft – wo immer wir im Alltag den dummen Sprüchen begegnen, die oft so harmlos daherkommen, nach dem Motto: Man wird ja mal fragen dürfen…

Zum Schluss: Geht am 9. Juni wählen und erteilt mit eurer Stimmabgabe den Kandidaten und Parteien mit rechtsextremem Gedankengut eine Absage. Setzt mit uns gemeinsam ein Zeichen für Freiheit, Toleranz und Vielfalt! In unserer Gesellschaft soll kein Platz sein für Spaltung, Hass und Hetze.

Nicht wählen zu gehen, hilft den Parteien, die mit aggressiven Parolen ihre Unterstützer mobilisieren. Geht daher bitte wählen und gebt bei der Kreistags- und Europawahl eure Stimmen Parteien, von denen ihr wisst, dass sie unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung mittragen.

Bei aller berechtigten Kritik an der Regierung: Jetzt heißt es gegen die Rechtsextremisten zusammenzustehen!

Vielen Dank


Wählen gehen – aber richtig!

2024 wird in den USA ein neuer Präsident gewählt, und ich selbst kandidiere – nein, nicht gegen Trump, sondern in meiner Wohngemeinde für den Gemeinderat. Parallelen zwischen beiden Ereignissen zu ziehen, etwa hinsichtlich ihrer historischen und globalpolitischen Bedeutung, verbiete ich mir an dieser Stelle. Hervorheben möchte ich jedoch die Unterschiede: Gegen mich gibt es keine laufenden Strafverfahren, außer einem drohenden Bußgeld wegen Falschparkens (mit dem halben Vorderreifen auf dem Gehweg) und einer anonymen Anzeige gegen meinen Hund wegen unerlaubten Bellens während der mittäglichen Ruhezeit. In beiden Fällen habe ich – wozu hat man schließlich eine Rechtsschutzversicherung – die Anwälte meines Vertrauens damit beauftragt, Widerspruch einzulegen und nötigenfalls durch alle Instanzen bis zum Europäischen Gerichtshof zu klagen. Da bin ich wieder ganz bei Trump.

Aber wir waren ja beim Thema Wahlen. Solche wird es 2024 für das EU-Parlament geben und für die Landtage von Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Berlin darf am 11. Februar nochmal üben, wie richtig wählen geht (Teilwiederholungswahl für den Bundestag). Es wird also spannend. Wird Berlin es dieses Mal schaffen, genügend Wahlzettel zu drucken? Werde ich mehr Stimmen bekommen als mein Blog Follower hat? Wird Donald Trump seine Amtseinführung in Handschellen zelebrieren? Wird die AfD in den drei Bundesländern die meisten Wählerstimmen bekommen? Wird Björn Höcke Ministerpräsident und 2025 vielleicht sogar Bundeskanzler? OMG!!! Und was wird Agnes Strack-Zimmermann dazu sagen – falls sie bis dahin nicht nach Brüssel weggewählt ist?

Ich schließe mich dem Nachrichtensprecher der ARD-Tagesthemen Ingo Zamperoni an und schließe mit: „Bleiben Sie zuversichtlich“. Fällt allerdings schwer angesichts der erwartbaren Ergebnisse im „Superwahljahr“. Besser wäre wohl zu sagen: „Geht wählen – aber richtig!“


Die (rechtsextremen) Gedanken sind frei, wer kann sie verbieten?

Ich bin auf der Suche nach meinem ganz persönlichen Beitrag zur Eindämmung des Rechtsextremismus. Zu einem Konzert „Rock gegen Rechts“ gehen? Einen flammenden  Beitrag mit der Überschrift „Blog gegen Rechts“ schreiben? Liest ja eh keiner (ja, ok, Du bist eine Ausnahme!). Wie kann ich überzeugend nachweisen, dass ich mich knallhart gegen Rechtsextremismus abgrenze? Petitionen zum Verbot der AfD oder gegen Adolf Höcke unterschreiben, mit den Opas gegen Rechts Fahnen auf Demos schwenken, „Braun-schweig““-Tshirts tragen, aber keinesfalls braune Socken oder blaue Unterhosen? In diesen Tagen herrscht Bekenntnishochkonjunktur. Alle wollen auf die braune Gefahr für unsere Demokratie hinweisen. Das ist nicht falsch. Aber mal ehrlich: Das wahre Gesicht der AfD ist doch nicht erst bei dem kürzlichen Potsdamer Treffen ans Licht gekommen! Waren übrigens, das wollen wir doch nicht unter den braunen Teppich kehren, auch ein paar CDUler dabei.

Soll man also die AfD verbieten? Oder Höcke entmannen? Kann damit dem Rechtsextremismus Einhalt geboten werden? Ich lese von Studien, die besagen, dass nicht alle AfD-Wähler Rechtsextremisten sind. Aber: Auch Nicht-AfD-Wähler können ganz schön rechtextrem gestrickt sein, wie diese – aus meiner Sicht äußert beunruhigende – Grafik (Umfrage der ARD) zeigt:

Noch haben wir keine Verhältnisse wie in den USA, wo ein Mann, der sich offen zur Diktatur bekennt, gute Aussichten hat, Präsident zu werden. Für Entwarnung nach dem Motto: Bei uns doch nicht! ist allerdings kein Anlass.  


Rechte Volksfront: Neue Parteien, die das Land nicht braucht

Eine neue Seuche durchwabert das Land: Die Parteigründeritis. Warum bloß  werden dauern neue Parteien gegründet? Bernd Lucke hat es getan („Wir Bürger“), Steffen Große hat es getan („Bündnis Deutschland – für Freiheit, Wohlstand, Sicherheit“), Sahra Wagenknecht tut es demnächst mit ihrem links-konservativen „Bündnis Sahra Wagenknecht – Für Vernunft und Gerechtigkeit“. Und jetzt auch noch Hans-Georg Maaßen: der Ex-Verfassungsschutzpräsident mit AfD-Gesinnung, dem die CDU zu links ist, plant nach eigenem Bekunden die Gründung einer Partei.

(Quelle: Patrick Pleul / dpa)

Die rotzkonservative Werteunion, der Maaßen vorsteht, ist irgendwie gegen Flüchtlinge, gegen Gendern, gegen Corona, gegen Klima, gegen Lügenpresse und gegen die links-grün versiffte CDU unter Merz. Maaßen kann sich, wie er in Interviews verlauten lässt, auch eine Zusammenarbeit mit der AfD vorstellen. Höcke und Maaßen Hand in Hand mit Siegerpose am Wahlabend in Thüringen? Vielleicht mit Koalitionsangebot an das Bündnis Sahra Wagenknecht?

Wer aber soll diese rechte Volksfront stoppen? Etwa die Linken oder die Grünen? Die Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ wird ja gerne vom bajuwarischen Leberkäsapostel Markus Söder oder von Krawallpolitikern wie Hubert Aiwanger als Verbotspartei denunziert.

Diesen Titel tragen die Grünen zu Unrecht. Für eine wahrhaftige Verbotspartei fehlt ihnen einfach der Mumm und die Zivilcourage. Eine Verbotspartei, wie sie mir vorschwebt und für die ich mich schon mal als Kanzlerkandidat bewerbe, müsste – für den Fall, dass sie die Regierung bildet – mal so richtig in den Instrumentenkasten der Verbote reinlangen und per Gesetz zum Beispiel verbieten:

  • Kleinkinder mit dem Hausfrauenpanzer in die Kita fahren
  • Fenster von Bussen und Straßenbahnen mit Werbefolien zukleben
  • die Seuche, zu jedem Pups zu einer Bewertung aufgefordert zu werden
  • Radiogedudel in Frühstücksräumen von Hotels
  • „Herzlichen Glückwunsch Sie haben gewonnen“-Anrufe
  • Auftritte von Dieter Nuhr, Helene Fischer und Florian Silbereisen im Öffentlich-rechtlichen Fernsehen
  • Künstlichen Rennwagensound in Kleinst-PKWs einbauen
  • Usw.

Jedenfalls wäre damit schon mal ein Anfang gemacht. Und, nicht zu vergessen: Die Neugründung überflüssiger rechter Parteien verbieten. Ok, das riecht jetzt gewaltig nach Abschaffung der Demokratie und des Rechtsstaats, aber solange die richtigen Sachen verboten werden, kann man doch mal ein Auge zudrücken, oder? Hat das nicht Platon auch schon so ähnlich gemeint?


„Gesichert rechtsextremistisch“: Es ist noch nicht zu Ende.

Nun wird also mit Sachsen auch der dritte Landesverband der AfD, nach Thüringen und Sachsen-Anhalt, vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft. Für diese Erkenntnis haben die Pappnasen vom Verfassungsschutz vier Jahre gebraucht. Und was folgt daraus? Die Umfragewerte der AfD steigen weiter, egal wie rechts. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, dass die AfD-Dumpfbacken mit ihrer menschenverachtenden Politik das Klima nicht nur im Bundestag, sondern in allen (!) Landesparlamenten verpesten können. Unlängst hat die AfD bei den Wahlen in Hessen (von 5,3 auf 18,4 %) und Bayern (von 4,4 auf 14,6 %) kräftig zugelegt. Und das ist noch längst nicht das Ende: Auf vergleichbare Zuwächse darf sie nach den aktuellen Umfrageprognosen bundesweit rechnen (siehe Tabelle, Quelle: www.dawum.de ). Höchst beunruhigend daran ist, dass gleichzeitig andere konservative Parteien wie CDU/CSU und Freie Wähler ebenfalls zulegen. 

Wenn jetzt Wahlen wären, würde die AfD in fünf Bundesländern zur stärksten Kraft (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) mit jeweils über 30 Prozent der Wählerstimmen. Im Bundestag droht die AfD zur zweitstärksten Partei nach der CDU zu werden. Apropos CDU: Die macht angesichts ihrer ebenfalls hohen  aktuellen Zustimmungswerte mächtig einen auf dicke Hose und überbietet sich mit der FDP in Forderungen nach dem Abbau von Sozialleistungen und der Verschärfung des Asylrechts.  Gleichzeitig erklären sie die Grünen zum politischen Hauptgegner und zur Gefahr für die Demokratie in Deutschland. Hallo Friedrich Merz, Carsten Linnemann und Thorsten Frei (der Mann, der sich offenbar jeden Morgen die Haare in der Fritteuse wäscht): Merkt ihr wirklich nicht, woher der Wind in dieser Republik weht?


Drastische Kürzung im Bundeshaushalt bei Humanitärer Hilfe und Friedenssicherung: Geht so feministische Außenpolitik?

Die Bundesregierung muss sparen. Das verstehen wir. Diese Woche war die erste Lesung des Bundeshaushalts 2024 im Deutschen Bundestag. 445,7 Milliarden Euro an Ausgaben sind geplant. Das sind 30,6 Milliarden Euro weniger als 2023. Eingespart wird dieses Geld nicht im Verteidigungshaushalt, das hatten wir schon vermutet.

Der Haushalt des Verteidigungsministeriums wächst seit 2017 kontinuierlich, also nicht erst seit dem Ukrainekrieg. Fast zwei Milliarden mehr lässt sich Deutschland 2024 seine Verteidigung kosten, und dazu kommt noch 19,2 Milliarden aus den Sondervermögen. Dafür werden jeweils um ein Drittel die Mittel für humanitäre Hilfe und Friedenssicherung gekürzt. Beide Haushaltstitel sind beim Auswärtigen Amt angesiedelt. Hallo, Frau Baerbock: Wie war das nochmal mit der feministischen Außenpolitik? Und war nicht „Fluchtursachen bekämpfen“ mal die Forderung, um Migration zu begrenzen?

Gekürzt werden auch die Mittel für Bundesfreiwilligendienste, für das Bafög, für die Bundeszentrale für politische Bildung, für Wohngeld, für Jugend- und Familienhilfe, für das Müttergenesungswerk und lauter son Gedöns. Das alles mit Zustimmung der Ampel-Parteien SPD, Grüne, FDP. Mich hat mal wieder keiner gefragt. Ich hätte auch Sparschläge gehabt: Streichung der Subventionen für Flugbenzin, Dienstwagen, die zehn (!) Milliarden für die geplante Chip-Fabrik in Magdeburg, die blödsinnige Förderung von Hausbesitzern, die sich eine PV-Anlage und ein E-Auto kaufen …

Leute, überlegt Euch, wen Ihr nächstes Mal wählt. Bleiben ja nicht mehr viele Parteien übrig, aber bitte nicht die AfD. Oder: Redet mal mit Euren Abgeordneten und sagt ihnen, was Ihr davon haltet!

Und hier noch eine Protestaktion gegen die geplanten Kürzungen, veranstaltet von Friedensgruppen vor dem Deutschen Bundestag:


Hubert Aiwanger: Kämpfer für Demokratie, Schweinsbraten und freie Heizungswahl

Am 8. Oktober wird ein Bayern ein neuer Landtag gewählt. Der amtierende Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und sein Adlatus Hubert Aiwanger (Freie Wähler) möchten wohl gerne weiterregieren. Beim Buhlen um die Gunst der Wähler*innen ist ihnen offenbar kein Argument zu dämlich. Der Aiwanger Hubert zum Beispiel, bayrischer Wirtschaftsminister und Stellvertreter von Söder, wie dieser bekennender Schweinsbratenesser und Autofahrer, müsste für seinen breiten bayrischen Dialekt eigentlich einen Waffenschein beantragen.

Obwohl: Ich höre ihm gerne zu, dem Hubert, weil das strunzdumme Zeug, das er von sich gibt, wenigstens mehr Folklore in die Politik bringt, als wir es von Berlin gewöhnt sind. Beispiele gefällig?

Unsere Jugend „muaß Haiser baun, muaß Kindr kriagn“, anstatt sich auf die Straße zu kleben. Oder: Ihr in Berlin „habts wohl den Arsch offen da oben“ (dabei ist der Arsch doch eher unten?). Der eigentliche Knaller seiner Rede in Erding, über den sich jetzt alle aufregen (nur die AfD applaudiert), war „die schweigende große Mehrheit dieses Landes müsse sich die Demokratie wieder zurückholen“. Dahinter steckt im Grunde die gleiche Denke wie die eines Donald Trump, der zum Sturm auf das Kapitol aufruft.

Wer es sich antun möchte und das prollige Gegröhle von Aiwanger in voller 15minütiger Länge anhören will, bitteschön:

Und hier die Stellungnahme von Markus Söder zur umstrittenen Rede seines Stellvertreters:


Viele Ostdeutsche wünschen sich einen Führer. Wir haben die Lösung.

Wie eine aktuelle Studie jetzt ergeben hat, wünscht sich jeder dritte Ostdeutsche einen Führer. Liebe Ossis mit Führersehnsucht: Könnt ihr das noch etwas konkretisieren? Damit euch die Auswahl leichter fällt, haben wir hier mal ein unverbindliches Angebot zusammengestellt. Da sollte sich doch eine passende Führerfigur für euch finden lassen, oder?

Zum Beispiel der Herr unten: Alexander Lukashenko, genannt Lucki. Hat die Diktatorenschule allerdings nur mit der Mittleren Reife abgeschlossen. Anders wie sein großes Vorbild Adolf, der ein glanzvolles Einser-Abitur hingelegt hat. Lucki bemüht sich immerhin, seinem Idol im äußeren Erscheinungsbild möglichst nahezukommen. Seine Katze Addi kriegt das schon ganz gut hin (siehe „Katzen die aussehen wie Hitler“ (http://www.catsthatlooklikehitler.com/)

Einige der abgebildeten Führer sind bedauerlicherweise schon tot, wie Muammar al-Gaddafi oder Augusto Pinochet, und, nun ja, Adolf Hitler. Obwohl, bei dem weiß man es nie so genau. Ist er vielleicht wieder da? Hat er sich vielleicht Björn Höcke für seine Reinkarnation ausgesucht? Ja, der Höcki, der hätte das Zeug zum Führer. Mit dem Höcki, liebe Ossis, könntet ihr doch euren Traum von einem Führer Wirklichkeit werden lassen. Er muss allerdings noch an sich arbeiten und auf der Diktatorenschule einen guten Abschluss hinlegen. Höcki, du schaffst das!


Soll die CSU abgeschafft werden?

…titelt die ZEIT diese Woche (N° 13, 23. März 2023). Blöde Frage: Na klar! Ich kann diese Frage nur auf das Schärfste bejahen! Für die Demokratie in Deutschland ist diese separatistische Bierzelt- und Weißwurstpartei entbehrlich. Ich möchte sogar noch weitergehen:  Wir sollten den Freistaat Bayern inklusive Markus Söder, FC Bayern München und Oktoberfest den Russen anbieten, als Ausgleich für den kompletten Rückzug aus der Ukraine. Die Verschmelzung der russischen mit der bayrischen Kultur würde den Kreml für eine Weile beschäftigen. Vielleicht würde es aber auch reichen, wenn wir Bayern an Österreich abtreten. Hauptsache, die Bayern nerven nicht mehr und blockieren ein neues Wahlrecht.